Ausgangslage
Die Moorbasis wurde in einem Großteil der noch vorhandenen Relikte durch den industriellen Abbau mit tiefgreifender Melioration nachhaltig „gestört“. Vor diesem Hintergrund wurde in den Sommermonaten der Jahre 2017-2019 deutlich, dass die auf den Kernbereich beschränkten Maßnahmen der Moorrenaturierung nicht ausreichend sind, um den Wasserhaushalt im ehemaligen Moorkörper zu stabilisieren. Auch aus Sicht der Landwirt-schaft wurde im o.g. Zeitraum deutlich, dass auf den landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen in den Sommermonaten ein Wassermangel eintritt. Diese direkten Folgen des Klimawandels werden durch das vorhandene Entwässerungssystem der landwirtschaftlichen Flächen noch verstärkt. Der in den Wintermonaten gefallene Niederschlag wird so – vielfach noch unterstützt durch Dränagen – schnell abgeleitet und ist so für die sommerliche Stressphase verloren. Der Grundwasserstand ist dann schon im Frühjahr auf einem tiefen Niveau und fällt für die Stützung der Moorbasis aus.
Eine regulierbare Anhebung des Grundwasserspiegels und ein Wasserrückhalt in der Fläche liegen folglich auch im ureigenen Interesse der Landwirtschaft. Damit besteht hier eine gleichgerichtete Interessenlage von Landwirtschaft und Moorrenaturierung. Durch eine Stabilisierung bzw. Optimierung der umliegenden Grundwasserstände auf landwirtschaftlichen Flächen könnten die durch die Moorrenaturierung geschaffenen Regenwassermoore gestützt werden. Das Grundwasser übernimmt damit eine hydrostatische Stützfunktion für den Moorkörper ohne real Wasser an ihn abzugeben.